Interkulturelle Kompetenz in der Pflege: Drei typische Missverständnisse und Lösungen für bessere Zusammenarbeit

Interkulturelles Training für Pflegeeinrichtungen zur Vermeidung von Missverständnissen
Kommunikation im Pflege-Team mit internationalen Mitarbeitenden
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Interkulturelle Kompetenz in der Pflege: Drei typische Missverständnisse – und wie man sie verhindert


Studien zeigen, dass der überwiegende Teil aller Konflikte in international besetzten Pflegeteams kulturell bedingt ist, insbesondere durch unterschiedliche Ausbildungshintergründe, Kommunikationsstile und Berufsverständnis.“ Dies ist belegt durch qualitative Forschung und Statements etablierter Gesundheits‑ und Arbeitsforschungsinstitute.

In deutschen Pflegeeinrichtungen arbeiten immer mehr Menschen aus Ländern wie Vietnam, Kolumbien oder der Ukraine. Sie bringen wertvolle Kompetenzen – aber auch kulturelle Unterschiede mit. Das führt häufig zu Missverständnissen im Arbeitsalltag: „Warum schaut sie mich nicht an?“ – „Warum widerspricht er mir nicht, wenn etwas nicht stimmt?“

Viele dieser Situationen sind keine persönlichen Konflikte – sondern kulturell geprägt. In diesem Beitrag zeigen wir drei typische Missverständnisse und geben einfache, praxistaugliche Lösungen, die das Miteinander im Team stärken.

Blickkontakt – Zeichen von Respekt oder Ausweichen?
In Deutschland gilt direkter Blickkontakt als Zeichen von Aufmerksamkeit und Respekt. In vielen asiatischen Kulturen (z. B. Thailand, Vietnam) kann ein direkter Blick in die Augen als unangemessen oder sogar respektlos gelten – besonders gegenüber Vorgesetzten oder älteren Menschen.

Was tun? Pflegeleitungen sollten bewusst machen, dass ein „ausweichender Blick“ kein Zeichen von Desinteresse ist. Interkulturelle Trainings helfen dabei, Körpersprache besser zu verstehen.

Keine Rückfragen? Bedeutet dies Zustimmung oder Unsicherheit?
Mitarbeitende aus Ländern wie dem Iran, Indien oder der Ukraine nicken oft bei Anweisungen – selbst wenn sie nicht alles verstanden haben. In ihren Heimatkulturen ist es oft unhöflich, einer Autoritätsperson öffentlich zu widersprechen oder Fragen zu stellen.

Was tun? Statt „Haben Sie alles verstanden?“ besser fragen: „Welche Schritte machen Sie als Nächstes?“ oder: „Gibt es etwas, das ich Ihnen noch weiter erläutern kann?“ So wird echtes Verständnis sichtbar.

Teamarbeit – gemeinsam heißt nicht gleich zusammen
In Ländern wie Kolumbien oder Mexiko wird Teamarbeit oft anders gelebt: Es gibt eine stärkere Trennung zwischen Aufgaben und Rollen, Hierarchie wird mehr beachtet, Verantwortung wird nach oben abgegeben.

Was tun? Teamgespräche sollten klare Rollen und Erwartungen definieren – und gleichzeitig Raum geben, kulturell geprägte Arbeitsstile offen zu besprechen.

Fazit: Verständnis stärkt das Team
Interkulturelle Kompetenz bedeutet nicht, alles zu akzeptieren – sondern zu verstehen, warum Menschen sich anders verhalten, und daraus gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Schon kleine Veränderungen in Sprache, Körpersprache und Führungshaltung können große Wirkung haben.

Tipp für Pflegeleitungen
Wenn mindestens 20 % Ihres Teams aus dem Ausland kommt: Machen Sie kulturelle Kompetenz zum Teil Ihrer Personalstrategie. Der Aufwand ist klein – der Nutzen für die Teamzufriedenheit und Teamleistung riesig.

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